Pressemitteilung


Rechtsanwalt Miguel Grosser
Insolvenzverwalter der Green Planet AG, Frankfurt am Main

Im Insolvenzverfahren über Vermögen der Green Planet AG:


Fortschritte beim Investorenprozess für Beteiligungen in Costa Rica


Business Plan aufgesetzt, erste Gespräche mit potenziellen Interessenten – Gläubigeraus-schuss unterstützt Verwertung durch Insolvenzverwalter Miguel Grosser - Ordnungsge-mäße forstwirtschaftliche Bewirtschaftung der Plantagen in Costa Rica sichergestellt


Frankfurt am Main, 13. August 2015. Im Insolvenzverfahren über das Vermögen der Green Planet AG gibt es weitere Fortschritte: Derzeit erstellt eine führende internationale Wirtschaftsprüfungsge-sellschaft einen Business Plan für die Beteiligung Green Planet Costa Rica S.A. in Costa Rica, auf dessen Grundlage dann eine fundierte Bewertung vorgenommen werden kann. Dies umfasst eine Ana-lyse der Bodenqualität ebenso wie die Qualität und Quantität der vorhandenen Bäume und Anlagen. Das Ergebnis fließt in den Investorenprozess für die Beteiligung ein. Auch hierzu konnte Insolvenz-verwalter Miguel Grosser dem Gläubigerausschuss bei dessen jüngster Sitzung über Fortschritte be-richten. Es gebe seriöse Interessenten, mit denen bereits erste Gespräche geführt werden konnten.
Grosser berichtete dem Gläubigerausschuss auch über die Ergebnisse seiner jüngsten Inspektionsreise zu den Tochtergesellschaften der Green Planet AG in Costa Rica. Demzufolge läuft der Geschäftsbe-trieb dort ohne Beeinträchtigungen weiter, die Plantagen und Anlagen werden ordnungsgemäß nach forstwirtschaftlichen Grundsätzen bewirtschaftet. Aktuell gibt es 41 Plantagen mit über 1.200 Hektar Fläche und eine Finca, die sich im Eigentum der Green Planet Costa Rica S.A. oder anderer costa-ricanischer Tochtergesellschaften der Green Planet AG befinden. Der Zustand der Plantagen ist dabei höchst unterschiedlich, aus einigen Pflanzungen sind frühestens in einigen Jahren Erträge zu erwarten.
Wertermittlung läuft – Datenraum für Interessenten wird eingerichtet
In diesem Zusammenhang trat Grosser auch Falschinformationen entgegen, die in den vergangenen Wochen immer wieder von einzelnen Personen gestreut wurden, die offensichtlich dem zwischenzeit-lich wegen Betruges angeklagten früheren Vorstand nahestehen. „Wir haben bei der Tochtergesell-schaft Green Planet Costa Rica S.A. einen funktionierenden, forstwirtschaftlichen Betrieb sicherge-stellt, der grundsätzlich in der Lage ist, rentabel zu arbeiten. Wir führen deshalb diesen Betrieb mit seinen rund 15 Mitarbeitern unter der Regie eines von uns eingesetzten Vorstands fort. Behauptungen über Plünderungen oder eine Verwahrlosung der Plantagen entbehren jeder Grundlage“, fasste Grosser die Ergebnisse seiner jüngsten Besichtigung zusammen.

Derzeit ist eine darauf spezialisierte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft dabei, auf Basis einer fundierten
Analyse aller Faktoren, die Werthaltigkeit der Bäume, Plantagen und Anlagen und damit einen Unternehmenswert
für die Green Planet Costa Rica S.A. zu ermitteln. Alle Daten und Ergebnisse werden
später in einem „Datenraum“ zusammengefasst, in den die potenziellen Interessenten Einblick nehmen
können, wenn sie eine Vertraulichkeitserklärung unterschrieben und die Ernsthaftigkeit ihres Interesses
nachgewiesen haben.
„Wir kommen bei der Verwertung des Vermögens der Green Planet AG, das im Wesentlichen aus den
Beteiligungen an den costa-ricanischen Tochtergesellschaften besteht, gut voran. Und das, obwohl das
rechtliche Procedere in Costa Rica anders und langwieriger ist, als wir dies in Deutschland gewohnt
sind und von interessierter Seite immer wieder versucht wird, unser Vorgehen zu behindern. Dennoch
ist es uns gelungen, die Beteiligungen und deren Werte für die Gläubiger in Deutschland zu sichern.
Die insgesamt über 780 Gläubiger, die bislang Forderungen im Volumen von über 21 Mio. Euro angemeldet
haben, können also darauf hoffen, zumindest einen Teil ihres Geldes wieder zu bekommen“,
zeigte sich Grosser zuversichtlich.
Einstimmigkeit im Gläubigerausschuss
Der von der Gläubigerversammlung bestellte Gläubigerausschuss stimmte den von Grosser vorgeschlagenen
Maßnahmen und dem eingeleiteten strukturierten Investorenprozess einstimmig zu. Der
Gläubigerausschuss vertritt die Gesamtheit der Gläubiger und setzt sich aus auf Kapitalanlagerecht
spezialisierten Anwälten und Vertretern von Anlegerschutzvereinigungen wie der SdK Schutzgemeinschaft
der Kapitalanleger e.V. zusammen.
Die Green Planet AG mit Sitz in Frankfurt am Main hatte am 23. Juli 2014 Insolvenzantrag gestellt,
nachdem aufgrund mehrerer Strafanzeigen verschiedener Kunden ein Ermittlungsverfahren gegen den
früheren Vorstand eröffnet und dieser in Untersuchungshaft genommen worden war. In der Folgezeit
kam der Geschäftsbetrieb der Green Planet AG vollständig zum Erliegen. Am 09.09.2014 wurde dann
das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Green Planet AG eröffnet und Miguel Grosser zum
Insolvenzverwalter bestellt.
Die Green Planet AG hatte Anlegern in einer „Renditebeispiels-Rechnung" eine jährliche Rendite von
13 Prozent aus einer Investition in Teakholzbäumen in Aussicht gestellt. Die Gesellschaft selbst unterhielt
jedoch weder eigene Plantagen, noch konnten Anleger tatsächlich Eigentum an Bäumen erwerben.
Seit 2009 sind der Green Planet AG mehr als 15 Mio. Euro von Kunden für die beworbene Investition
zugeflossen, ein Großteil der vereinnahmten Gelder wurde jedoch durch den laufenden Geschäftsbetrieb
der Green Planet AG oder Handlungen des früheren Vorstands verbraucht und ist nie in
Teakholzplantagen in Costa Rica investiert worden. Derzeit läuft dazu ein Strafprozess vor dem Landgericht
in Frankfurt am Main gegen den früheren Vorstand der Green Planet AG.
Weitere Informationen:
Miguel Grosser ist Fachanwalt für Arbeitsrecht sowie Insolvenzrecht, seit 1999 in der Kanzlei JAFFÉ
Rechtsanwälte Insolvenzverwalter und seit 2002 als Insolvenzverwalter tätig. Zu seinen bekanntesten
Insolvenzverfahren zählt die erfolgreiche übertragende Sanierung der verschiedenen Standorte der
DyStar Textilfarben GmbH. Darüber hinaus wurde er von den Amtsgerichten Frankfurt am Main,
München und Köln in zahlreichen weiteren Insolvenzverfahren als Verwalter berufen, unter anderem
für die King Kamehamea Holding und die IPG Partners Group. 2013 war er als Sachwalter für die
operativen Tochtergesellschaften maßgeblich an der erfolgreichen Sanierung in Eigenverwaltung der
HPI Fleet Gruppe beteiligt, einem der führenden deutschen Anbieter für Flottenmanagement-
Dienstleistungen mit über 40.000 betreuten Fahrzeugen.

Rechtsanwalt Miguel Grosser leitet zudem die Niederlassung von JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenz-verwalter in Frankfurt am Main. Die Kanzlei JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter zählt heute mit 35 Anwälten und 15 Wirtschaftsjuristen an acht Standorten in sechs Bundesländern zu den führen-den Kanzleien auf dem Gebiet der Insolvenzverwaltung, des Insolvenzrechts, des Prozessrechts sowie den damit im Zusammenhang stehenden Rechtsgebieten in Deutschland. Seit der Einführung des ESUG (Gesetz zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen) zum 01.03.2012 werden Dr. Jaffé und die Anwälte seiner Kanzlei regelmäßig auch als Sachwalter bestellt, um die mit den neu geschaffenen weiteren Sanierungsinstrumenten im Rahmen des Insolvenzverfahrens mögliche Rest-rukturierung von Unternehmen zu überwachen.

Medienkontakt

Sebastian Brunner
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