Grob Aerospace GmbH

Firma
Grob Aerospace GmbH
Gericht
Amtsgericht Memmingen / 2 IN 286/08
Sitz / Bundesland
Bayern
Eröffnungsdatum
31.10.2008
Insolvenzverwalter
Dr. jur. Michael Jaffé
Verfahrensstatus
Aufgehoben
Mitarbeiter
483 (einschließlich 105 freie Mitarbeiter)

Die Grob Aerospace GmbH geht zurück auf die am 03.08.1971 im Handelsregister des Amtsgerichts Memmingen eingetragene und von Dr. Burkhart Grob gegründete einzelkaufmännische Firma Burkhart Grob Flugzeugbau, welche als eigenständiger Unternehmenszweig der Grob-Unternehmensgruppe für den Unternehmensbereich Luft- und Raumfahrt gegründet wurde. Bereits im Jahr 1974 konnten Entwicklung, Produktion und Montage auf dem eigens dafür errichteten, werkseigenen Flugplatz Mattsies, 100 km westlich von München gelegen, zusammengeführt werden.

Die besondere Stärke der Grob Aerospace GmbH lag in dem über die Jahre entwickelten Know-how im Bereich des Flugzeugbaus mit Faserverbundwerkstoffen in Niederdruckbauweise, sie war weltweit einer der erfahrensten Hersteller von Flugzeugen in Faserverbundbauweise. In den letzen 35 Jahren wurden mehr als 3.500 Flugzeuge ausgeliefert. Die Grob Aerospace GmbH war der einzige noch verbliebene Jethersteller Deutschlands. 

Die Geschäftstätigkeit der Grob Aerospace GmbH erstreckte sich im Zeitpunkt der Insolvenzantragstellung vorwiegend auf vier Geschäftsbereiche: Entwicklung, Zulassung und Aufbau der Serienfertigung des Geschäftsreiseflugzeugs mit der Bezeichnung SPn, ferner ein Entwicklungsauftrag der Firma Bombardier im Rahmen der Entwicklung des Geschäftsreiseflugzeugs LearJet LJ-85, der Verkauf und die Flottenbetreuung von einmotorigen, zweisitzigen Trainingsflugzeugen, welche insbesondere im Bereich des militärischen Trainings international nachgefragt wurden, sowie Reparaturen und Unterhaltsbetreuung für Grob Segelflugzeuge, Motorsegler und Motorflugzeuge.

Im Zeitpunkt der Antragstellung beschäftigte die Grob Aerospace GmbH 378 Arbeitnehmer sowie 105 freie Mitarbeiter. Ein großer Teil der Arbeitnehmer und freien Mitarbeiter war im Vorgriff auf eine zunächst für Ende 2008 geplante Serienproduktion des Privatjets SPn eingestellt worden, dessen Entwicklung jedoch noch nicht bis zur Serienreife fortgeschritten war.

Trotz denkbar schlechter Ausgangslage und nach langwierigen Verhandlungen gelang eine Investorenlösung durch die das langjährige Kerngeschäft, das Trainergeschäft, und die  damit verbundene Arbeitsplätze erhalten werden konnten.